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Warum ist CWS viermal antioxidativer als HWS?

Hintergründe zu Herstellung, Wirkstoffdichte und Löslichkeit von Rooibos-Extrakten

Rooibos-Extrakte gibt es in zwei Varianten: heißwasserlöslich (HWS) und kaltwasserlöslich (CWS). Beide werden aus denselben hochwertigen Blättern der Rooibos-Pflanze gewonnen – und doch unterscheidet sich ihr Einsatz, ihre antioxidative Kapazität (ORAC-Wert) und ihre technologische Herstellung erheblich.

Diese Abhandlung erklärt verständlich, worin die Unterschiede liegen, warum CWS eine deutlich höhere antioxidative Wirkung aufweist – und was das mit Fraktionierung, Löslichkeit und Stabilisierung zu tun hat.


1. Ausgangsmaterial: identisch – aber unterschiedlich verarbeitet

Sowohl HWS als auch CWS basieren auf derselben Pflanzenbasis: Aspalathus linearis, besser bekannt als Rooibos. Die feinen nadelartigen Blätter enthalten von Natur aus eine Vielzahl an Polyphenolen, Flavonoiden und weiteren Antioxidantien.

Entscheidend für die Qualität des Extrakts ist, wie diese Wirkstoffe extrahiert und im Endprodukt stabilisiert werden. Und hier beginnt der Unterschied.


2. Der klassische HWS-Extrakt: für warme Anwendungen

Beim heißwasserlöslichen Rooibos-Extrakt (HWS) werden die getrockneten Rooibos-Blätter zunächst mit heißem Wasser extrahiert. Die antioxidativen Bestandteile gehen in Lösung, anschließend wird der Tee filtriert und durch Sprühtrocknung zu Pulver verarbeitet.

Diese Methode bewahrt den klassischen Geschmack des Rooibos und ist hervorragend für Tees und Cremes geeignet. Da keine weiteren Verarbeitungsschritte wie Fraktionierung oder Stabilisierung notwendig sind, bleibt das Spektrum der natürlichen Inhaltsstoffe vollständig erhalten – allerdings in geringerer Konzentration als beim CWS.

Die vollständige Löslichkeit tritt hier erst bei Temperaturen ab etwa 80 °C ein – weil das Extrakt ohne Trägerstoffe oder Hilfsstoffe verarbeitet wird.


3. Der moderne CWS-Extrakt: hohe Wirksamkeit bei Raumtemperatur

Der CWS-Extrakt wird ebenfalls heiß extrahiert – doch anschließend folgt eine selektive Fraktionierung, bei der die antioxidativen Fraktionen gezielt angereichert werden. Dabei werden unerwünschte oder weniger wirksame Pflanzenbestandteile entfernt, während die Polyphenole und Flavonoide konzentriert zurückbleiben.

Zusätzlich werden diese empfindlichen Stoffe durch natürliche Stabilisierungsprozesse vor Oxidation geschützt. Dadurch bleibt die hohe antioxidative Wirkung im Pulver langfristig erhalten – auch ohne Zusatzstoffe wie Maltodextrin.

Das Ergebnis ist ein hochkonzentrierter Rooibos-Extrakt mit einem ORAC-Wert von ≥ 4000 µmol TE/g – etwa viermal so hoch wie beim HWS. Er ist bereits bei Raumtemperatur vollständig löslich.


4. Was bedeutet „selektive Fraktionierung“?

Unter Fraktionierung versteht man die Auftrennung eines Pflanzenextrakts in seine Bestandteile. Bei der selektiven Fraktionierung werden gezielt jene Stoffe isoliert, die besonders antioxidativ wirken – also z. B. bestimmte Flavonoide oder phenolische Verbindungen.

Das bedeutet nicht, dass andere Stoffe künstlich entfernt werden, sondern dass der natürliche Gehalt der wirksamen Bestandteile erhöht wird. So entsteht ein Extrakt, das bei gleichem Volumen eine deutlich stärkere Wirkung entfalten kann.


5. Warum ist der ORAC-Wert beim CWS höher?

Der ORAC-Wert („Oxygen Radical Absorbance Capacity“) misst, wie gut ein Lebensmittel freie Radikale im Körper neutralisieren kann. Ein höherer Wert bedeutet also eine stärkere antioxidative Wirkung.

Beim CWS führt die Kombination aus Fraktionierung und Stabilisierung zu einer deutlich höheren Wirkstoffdichte – und somit zu einem wesentlich höheren ORAC-Wert als beim HWS.

 

ORAC-Werte im Vergleich

Zutat / Extrakt ORAC-Wert (µmol TE/g)
Rooibos-Extrakt CWS ≥ 4000
Grüner Tee-Extrakt ca. 3800
Goji-Beere (getrocknet) ca. 3200
Heidelbeere (getrocknet) ca. 2400
Kurkuma-Pulver ca. 1270
Rooibos-Extrakt HWS ≥ 1000

Hinweis: Der ORAC-Wert misst die antioxidative Kapazität. Je höher der Wert, desto stärker der Zellschutz.


6. Warum ist der CWS in kaltem Wasser löslich?

Durch die feine Aufbereitung des CWS-Extrakts (z. B. über sprühgetrocknete Mikropartikel ohne Hilfsstoffe) löst sich das Pulver bereits bei 20 °C vollständig auf. Es ist keine Temperaturerhöhung notwendig – ideal für Shakes, Eistees und empfindliche kosmetische Anwendungen.

Der HWS hingegen braucht mindestens 80 °C, um sich vollständig zu lösen. Das liegt an der natürlichen Struktur des Pulvers, das ohne weitere Verarbeitungsschritte eine höhere thermische Aktivierung benötigt.

Fazit: Zwei Extrakte, zwei Anwendungen

Beide Varianten haben ihre Berechtigung:

  • HWS ist ideal für klassische Rooibos-Tees, warme Cremes oder Anwendungen mit Temperatur.

  • CWS ist perfekt für moderne, kalte Anwendungen mit maximaler antioxidativer Wirkung.

Wer Rooibos nicht nur genießen, sondern auch funktional nutzen möchte, greift zum CWS – der modernen Antwort auf jahrhundertealte Pflanzenkraft.


Was ist mit "Dampfextrakt" oder "Rooibos-Kondensat"?

Im Handel findet man günstigere Extrakte, die aus dem Kondensat der Dampfsterilisation oder durch unspezifische Dampfanwendungen gewonnen wurden. Beide Verfahren liefern zwar ein Rooibos-Aroma, enthalten aber meist deutlich weniger Antioxidantien als ein HWS- oder gar CWS-Extrakt.

Kurz erklärt:

  • 🔹 Kondensat aus Dampfsterilisation:
    Nebenprodukt der hygienischen Behandlung von Rooibos.
    ➤ Geringe Wirkstoffdichte, niedriger ORAC-Wert.

  • 🔹 Dampfextraktion:
    Pflanzenmaterial wird mit Dampf behandelt und ausgezogen.
    ➤ Schonender als Heißwasser, aber meist weniger selektiv und wirkstoffreich.

 

Vergleich der Extraktverfahren

Verfahren Ziel Qualität / Besonderheit
1. Kondensat aus Dampfsterilisation Sterilisation des fertigen Rooibos Niedriger Wirkstoffgehalt, Nebenprodukt
2. Dampfextraktion Gezielte Extraktion mit Dampf Schonend, aber weniger selektiv
3. HWS / CWS Heißwasserextraktion & Fraktionierung Höchste Reinheit & Antioxidantiengehalt

Fazit:

➡️ Diese Extrakte können aromatisch sein – sind aber nicht vergleichbar in ihrer Funktionalität. Ein hoher ORAC-Wert und die vollständige Wasserlöslichkeit bei 20 °C oder 80 °C sind technische Merkmale, die nur durch gezielte Extraktion, Fraktionierung und Stabilisierung erreicht werden.

💬 Wer vergleicht, sollte wissen, was genau verglichen wird. Preisliche Unterschiede bei Rooibos-Extrakten haben fast immer einen technologischen Hintergrund – und wirken sich auf Qualität, Geschmack und Wirksamkeit aus.


Was passiert bei einer selektiven Fraktionierung?

Fraktionierung bedeutet, dass nach der ursprünglichen Heißwasserextraktion bestimmte Inhaltsstoffgruppen gezielt getrennt und weiterverarbeitet werden. Beim Rooibos-Extrakt sind das vor allem die Polyphenole und Flavonoide – darunter Aspalathin und Nothofagin.

Selektive Fraktionierung bedeutet konkret:

  • Der Rooibos-Auszug wird in verschiedene Fraktionen aufgetrennt (z. B. durch Filtration, Zentrifugation, Membrantechnologien oder Adsorption).

  • Die Fraktion mit dem höchsten Anteil an Antioxidantien wird konzentriert und weiterverarbeitet.

  • So entsteht ein hochreiner, antioxidativ besonders wirksamer Extrakt – der spätere CWS.

➡️ Diese gezielte Aufkonzentration erklärt den vierfach höheren ORAC-Wert des CWS im Vergleich zum HWS.

Wie werden Polyphenole angereichert?

Polyphenole sind wasserlösliche sekundäre Pflanzenstoffe. Nach der Extraktion nutzt man Verfahren wie:

  • Umkehrosmose (zur Wasserentfernung und Konzentration)

  • Adsorberharze, um gezielt Polyphenole zu binden und danach wieder auszuwaschen

  • Spray-Drying in kontrollierter Matrix, wobei die hitzeempfindlichen Wirkstoffe durch mikrofeine Tröpfchen geschützt werden

Am Ende verbleibt ein trockener Extrakt mit besonders hohem Gehalt an antioxidativen Substanzen – dieser bildet den Kern des CWS.

Warum löst sich HWS erst bei 80 °C, CWS aber schon bei 20 °C?

Die Löslichkeit hängt von der physikalischen Struktur des Extrakts ab:

  • Der HWS-Extrakt enthält oft noch komplexe Molekülverbindungen (z. B. größere Tannine), die sich erst bei höherer Temperatur auflösen.

  • Zudem besitzt er eine weniger aufgelockerte Partikelstruktur – durch das Spray-Drying sind die Partikel dichter und benötigen Wärmeenergie, um sich vollständig zu entfalten.

Der CWS-Extrakt hingegen:

  • Wird speziell so verarbeitet, dass er eine mikronisierte, offene Struktur hat.

  • Er enthält keine wärmeabhängigen Bindungen und löst sich daher schon bei Raumtemperatur schnell und rückstandsfrei – selbst in kaltem Wasser.

Was bedeutet "Stabilisierung" im Zusammenhang mit Extrakten?

Stabilisierung heißt in diesem Kontext:

  • Schutz der empfindlichen Inhaltsstoffe (z. B. Polyphenole, Flavonoide) vor Oxidation, Licht oder Hitze während der Verarbeitung.

  • Verwendung schonender Trocknungsverfahren, wie kontrollierte Sprühtrocknung unter Stickstoffatmosphäre oder Vakuum.

  • Optionale Zugabe von natürlichen Schutzstoffen (z. B. Gummi arabicum), sofern keine Reinheitsanforderung dagegenspricht – bei deinem Produkt offenbar nicht notwendig, was auf eine besonders kontrollierte Produktion hinweist.

Ziel: Die antioxidative Wirksamkeit bleibt über den gesamten Produktlebenszyklus erhalten – vom Herstellungsprozess bis zur Anwendung beim Kunden.